Microsoft MVP Summit 2012 in Seattle/Redmond

Ein (fast) jährliches Highlight des Microsoft MVP-Programms ist der “Global MVP Summit” in Redmond bei Seattle. Dazu sind grundsätzlich alle aktiven MVPs weltweit eingeladen, dieses Jahr werden rund 1500 tatsächlich teilnehmen.

“Eingeladen” heisst – um in Zeiten mangelnder Transparenz Klarheit zu schaffen – ich nehme eine Woche “Erholungsurlaub”, bezahle den Flug selber, bekomme jedoch von Microsoft eine Art “Zuschuss” für vier Hotelnächte. Der Zuschuss beträgt 100%, wenn ich bereit bin, mein Zimmer mit einem anderen MVP-Kollegen zu teilen oder 50%, wenn ich – wie in meinem Fall – ein Einzelzimmer bevorzuge. Da das Hyatt Regency in Bellevue (alle “offiziellen” Konferenzhotels sind in Bellevue) ein Problem mit mir hat, habe ich mich dieses Jahr für das Hilton Bellevue entschieden. Mit etwas mehr als $400 schlagen die vier Nächte effektiv zu buche. Bedingt durch Jetlag, Flugpreise und die Flugzeiten bin ich insgesamt sieben Nächte unterwegs, spricht die anderen drei Hotelnächte werden komplett von mir getragen. Grundverpflegung wird an den drei Konferenztagen von Microsoft gestellt, alles was darüber hinaus geht, selbstverständlich von jedem Teilnehmer selber. Die Flugkosten sind sehr individuell, aber mit mindestens 600€ sollte man rechnen. Bei mir war es dieses Jahr eine Kombination aus einem sehr attraktiven Lufthansa Business Class Angebot und Meilenflüge.
Ich nenne hier die Zahlen nicht, um Mitleid zu erregen, das liegt mir fern. Es ist ja meine eigene Entscheidung. Nur darf ich mir immer wieder aus meinem Bekanntenkreis das Gerücht anhören, wir MVPs würden von Microsoft alles in den A*** geschoben bekommen. Das ist Mitnichten so.

Warum kommen “nur” so wenige MVPs zum Summit? Es gibt weltweit irgendwo zwischen 4000 und 5000 MVPs, die in um die 70 Ländern leben. Die Gründe sind unterschiedlich – vom schlichten Geldmangel zu Zeitmangel (nicht jede/r kann sich eine Woche Urlaub leisten) oder weil die angebotenen Themen für einen nicht wirklich interessant sind.

Aber was erwartet die Teilnehmer, die sich auf die Reise nach Seattle machen?

Zumindest einer der Hauptgründe für mich ist “Networking”. Mich mit anderen MVPs austauschen, einmal im Jahr “hallo” sagen. Dies gilt natürlich nicht nur für MVPs sondern auch für Microsoft-Mitarbeiter, speziell aus den USA. Gibt naturgemäß nur wenige Möglichkeiten, sich persönlich zu treffen. Und für ausreichend Networking ist gesorgt. Nicht zuletzt durch die “MVP Party” am letzten Abend. Letztes Jahr waren wir im Safeco Field, dieses Jahr soll es das “CenturyLink Field”, die Heimat der Seattle Seahawks, sein. Also ein bisschen Spaß ist auch dabei!

Dann sind da ja auch noch die technischen Sessions (habe mir lange überlegt, wie ich das sinnvoll Deutsch schreibe…) mit den jeweiligen Produktgruppen. “Mein” Produkt ist ja Forefront TMG. Da schaut es leider seit Jahren mau aus mit fachspezifischen Besprechungen, allerdings lohnt es sich für mich dennoch!

Einen Wehrmutstropfen gibt es jedoch: Leider (bzw. eigentlich verständlicherweise!) sind die fachlichen Inhalte Microsoft Confidential. Wir MVPs haben ein sogenanntes NDA (Non-Disclosure Agreement – Verschwiegenheitsverpflichtung) unterschrieben, an das wir uns besser strikt halten. Gibt immer wieder MVPs, die wegen einem NDA-Verstoß (unabhängig ob absichtlich oder versehentlich) aus dem Programm fliegen. Deshalb kann ich euch nichts über konkrete Inhalte berichten.

Für mich ist das bereits der neunte MVP Summit. Ich bin zwar seit zehn Jahren MVP, es gab jedoch 2006 keinen Summit. Und ich freue mich wie beim ersten Mal 2003.

Sitze gerade im Flieger von Frankfurt nach Newark, morgen geht’s weiter in Richtung Seattle.

Ihr könnt über den Twitter Hashtag #MVP12 Tweets von meinen MVP Kollegen und mir verfolgen wenn ihr wollt.

Viele Grüße
Dieter


Dieter Rauscher
MVP Forefront